Nun ist es endlich soweit, nach langer Planungs- und Bauphase konnte am gestrigen Freitag das neue Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank (TSF-W) für die Löschgruppe Löhndorf der Freiwilligen Feuerwehr Sinzig beim Hersteller abgeholt werden. Die Ersatzbeschaffung war notwendig geworden, da das alte Einsatzfahrzeug in Löhndorf doch schon etwas in die Jahre gekommen ist. Das neue Fahrzeug ersetzt ein über 30 Jahre altes TSF auf Ford Transit ohne Wassertank, welches im Vergleich zum neuen TSF-W auch nur über eine begrenzte Beladung verfügte. Beide Fahrzeuge bringen eine Staffel mit insgesamt sechs Feuerwehrkräften an die Einsatzstelle.
Als Fahrgestell dient ein Mercedes-Benz Vario mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 6,2 Tonnen und insgesamt 160 PS Motorleistung. Mit der neuen \“BlueTec 4\“ Technologie von Mercedes entspricht das Fahrzeug auch der neuen Abgasnorm der Europäischen Union. Der feuerwehrtechnische Aufbau kommt von der Firma Meinicke aus der Nähe von Leipzig.
Zur Wasserförderung verfügt das Feuerwehrfahrzeug über eine in den hinteren Geräteraum eingeschobene tragbare Pumpe der Firma Ziegler. Diese Tragkraftspritze fördert rund 1000 Liter in der Minute bei einem Ausgangsdruck von 10 bar. Das Wasser hierfür kommt entweder aus den städtischen Unterflurhydranten oder einem offenen Gewässer. Es kann aber auch aus dem vorhandenen 500 Liter fassenden Löschwassertank des Fahrzeuges entnommen werden.
Um sich vor den entstehenden Schadstoffen im Rauch zu schützen, benötigt die Feuerwehr heutzutage bei fast jedem Feuerwehr Atemschutzgeräte. Vier dieser Pressluftatmer sind nun auf diesem Fahrzeug standardmäßig verlastet um damit zwei Trupps zum Beispiel zur Menschenrettung ausrüsten zu können. Bei dem Vorgängerfahrzeug waren diese Geräte nachträglich extra noch eingebaut worden. Weiterhin verfügt das neue TSF-W über eine vierteilige Steckleiter zur Rettung von Personen aus Höhen oder Tiefen.
Als Besonderheit in dieser Fahrzeugklasse wurde bei der Löhndorfer Variante ein pneumatisch betriebener Lichtmast eingebaut. Dieser wird mit Druckluft ausgefahren und kann dann mit einer Fernbedienung elektronisch gesteuert werden. Die zwei Xenonscheinwerfer werden über 24 Volt gespeist. Allerdings ist auch noch zusätzlich ein 3 kVA Stromerzeuger im Auto eingeschoben. Für einen seitlichen Einschub stehen insgesamt drei Wechselkisten zur Verfügung. Standardmäßig ist dort eine Motorkettensäge verlastet. Die Wehr kann aber auch auf jeweils eine Kiste mit dem Schornsteinfegerwerkzeugsatz und der Ausrüstung zur Ölspurbeseitigung zurückgreifen.
In den nächsten Tagen wird das Tragkraftspritzenfahrzeug noch beklebt um dann offiziell in Dienst gestellt zu werden. Für die Löhndorfer Feuerwehrangehörigen stehen nun einige Übungen an um mit dem neuen Fahrzeug vertraut zu werden. Bereits heute konnten erste Eindrücke beim Beladen des Autos gesammelt werden. Eine genaue Beladeliste finden sie bei der LG Löhndorf unter der Rubrik Einsatzfahrzeug.